Mexiko
Gericht annullierte Wahl in mexikanischem Staat Colima
Gouverneur soll Wähler mit polizeilichen Straßensperren an Stimmabgabe gehindert haben
Mexiko-Stadt - Ein mexikanisches Gericht hat die
Gouverneurswahl vom 6. Juli im Staat Colima für ungültig erklärt. Der
scheidende Gouverneur Fernando Moreno habe illegal in den Ablauf der
Wahl eingegriffen, urteilte am Mittwoch das Bundeswahlgericht in
Mexiko-Stadt. Die Entscheidung fiel nach einer Meldung der
mexikanischen Nachrichtenagentur Notimex mit vier zu drei
Richterstimmen. Als Politiker der Partei PRI habe Moreno seinen
Wunschkandidaten Gustavo Vazquez unterstützt, indem er mit
polizeilichen Straßensperren Wähler der Opposition an der Stimmabgabe
gehindert habe. Dies habe entscheidend das Wahlergebnis beeinflusst. Der
PRI-Kandidat Vazquez hatte im amtlichen Wahlergebnis nur einen
Vorsprung von 14.000 Stimmen vor dem Kandidaten der Nationalen
Aktionspartei (PAN), der Partei des mexikanischen Präsidenten Vicente
Fox. Das Wahlgericht hat damit zum zweiten Mal eine Wahl annulliert.
Der erste Fall fand im Jahr 2000 in Tabasco statt. Wann die Wahl im
südmexikanischen Staat Colima wiederholt wird, steht noch nicht fest. (APA/AP)