München - Deutsche Wissenschafter haben ein weiteres Phänomen im Zusammenhang mit dem riesenhaften Schwarzen Loch, das sich im Zentrum der Milchstraße befindet, festgestellt. Wie die Max-Planck-Gesellschaft in München am Mittwoch berichtete, registrierten die Forscher das letzte Aufbäumen einer Gaswolke, bevor diese offenbar von einem Schwarzen Loch geschluckt wurde, dessen Existenz letztes Jahr mit ziemlicher Sicherheit nachgewiesen worden war. Die Gaswolke sandte einige Minuten lang Lichtblitze aus. Es war das erste Mal, dass eine solche Erscheinung beobachtet wurde.

Das rund 26.000 Lichtjahre von der Erde entfernte Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße hat schätzungsweise 300 Millionen Mal so viel Masse wie die Sonne. Die im Mai von den Forschern in der europäischen Sternwarte in Chile beobachteten infraroten Lichtblitze entstanden offenbar, als heißes Gas in das Schwarze Loch eingesogen wurde.

Dass die Lichterscheinungen nur wenige Sekunden dauerten, deutet auf eine sehr schnelle Rotation des Schwarzen Lochs hin. Dies steht im Einklang mit einer entsprechenden Vorhersage in der Allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einsteins. Der Forscher Reinhard Genzel vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik wurde mit den Worten zitiert: "Jetzt beginnt die Ära, in der wir die Physik von Schwarzen Löchern durch die Beobachtung überprüfen und aufdecken können." (APA/AP)