Die Erklärung der Übergangsregierung ging nicht speziell auf die Anschlagsserie in Bagdad oder das Attentat vom Dienstag in Falluja ein, bei dem nach jüngsten Angaben sieben Menschen durch eine Autobombe getötet wurden. Die bisherigen Ermittlungen hätten allerdings ergeben, dass "einige" Urheber "terroristischer Akte" im Irak aus Nachbarländern eingedrungen seien, hieß es in der Mitteilung.
Hinter den jüngsten Gewalttaten steckten Anhänger des entmachteten irakischen Staatschefs Saddam Hussein aus der offiziell aufgelösten Baath-Partei oder "ausländische Terroristen" oder "beides zugleich", sagte Bush am Dienstagabend in Washington. "Die Terroristen wollen uns gehen sehen, aber wir werden nicht gehen." Der US-Präsident betonte, seine Regierung arbeite mit Damaskus und Teheran zusammen, um das Einsickern von Extremisten in den Irak zu verhindern.
Ein ranghoher Pentagon-Mitarbeiter äußerte zudem den Verdacht, möglicherweise seien die angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen vor dem Krieg nach Syrien geschafft worden. Vor dem Krieg und sogar noch während der Kämpfe habe es eine Zunahme des Lkw-Verkehrs in das benachbarte Syrien gegeben, sagte der pensionierte General James Clapper. Syrien wurde in den vergangenen Monaten von US-Regierungsvertretern wiederholt beschuldigt, die Arbeit der Besatzungstruppen im Irak zu erschweren.
Die syrische Regierung verurteilte den Anschlag auf das Internationale Rote Kreuz (IKRK) vom Montag. Gewalttaten gegen Unschuldige und humanitäre Organisationen seien "terroristisch", sagte eine Sprecherin des Außenministeriums laut der amtlichen Nachrichtenagentur Sana. Auch der britische Premierminister Tony Blair verurteilte die jüngsten Attentate als "brutal" und "fürchterlich". Die Hilfsmaßnahmen sollten aber fortgesetzt werden, sagte Blair vor dem Unterhaus in London.
Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana lehnte einen Abzug der internationalen Truppen aus dem Irak zum jetzigen Zeitpunkt als verfrüht ab. Die Lage im Irak sei schwierig und gefährlich, aber derzeit sei es "unmöglich", das Land zu verlassen, sagte Solana dem russischen Radiosender "Echo Moskau".