New York - Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat
am Dienstag die UNO-Mission in Westsahara bis zum 31. Jänner 2004
verlängert. Das Gremium folgte damit dem Antrag von Generalsekretär
Kofi Annan, der Marokko vorige Woche aufgefordert hatte, seinen
Friedensplan für die Westsahara bis Ende des Jahres anzunehmen. Der
Plan sieht vor, dass die Bewohner der Region innerhalb von fünf
Jahren in einem Referendum über ihre Unabhängigkeit oder die
Zugehörigkeit zu Marokko entscheiden.
Annan erklärte in einem Bericht an den Sicherheitsrat, sein
persönlicher Gesandter, der ehemalige US-Außenminister James Baker,
habe sich am 17. September in Texas mit dem marokkanischen
Außenminister Mohamed Benaissa und Innenminister Fouad El el Himma
getroffen. Die Delegation aus Marokko habe um mehr Zeit für eine
Entscheidung gebeten. Annan sagte, er hoffe auf eine Antwort noch vor
Ablauf des Jahres.
Die Befreiungsbewegung Polisario hatte im Juli überraschend ihren
Widerstand gegen den Plan fallen gelassen. Dies biete die Chance für
eine Lösung des jahrzehntelangen Konflikts, erklärte der
UNO-Generalsekretär.
Sowohl Marokko als auch die Befreiungsbewegung Polisario
beanspruchen die Westsahara für sich. 1975 annektierte Marokko das
von Spanien verlassene Gebiet und schickte Siedler dorthin. Etwa
200.000 Saharauis flohen daraufhin ins Exil. 1991 endeten die Kämpfe
mit einem von der UNO vermittelten Waffenstillstand. Die Vereinbarung
sieht ein Referendum über die Unabhängigkeit des Gebietes vor. Die
Vorbereitungen für das geplante Referendum scheiterten jedoch bisher
an der Frage, wer stimmberechtigt sein soll. (APA/AP)