Linz - Nach den Raiffeisenlandesbanken Niederösterreich-Wien und Tirol wollen nun auch die Oberösterreicher von einer Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden.

Das haben Vorstand und Aufsichtsrat der RLB beschlossen, wie Generaldirektor Ludwig Scharinger am Dienstag in Linz berichtete. Scharinger nannte mehrere Beweggründe für diese Entscheidung. Demnach sollen die Raiffeisenbanken in Oberösterreich als Aktionäre klar am Wertzuwachs der RLB partizipieren.

Weiters betreue die RLB weltweit 1408 Korrespondenzbanken, und bei diesen sei die Rechtsform AG geläufig. Die RLB sei zudem ein bedeutender Teilnehmer am Eurogeld-und -kapitalmarkt. Auf diesen Märkten werde die Rechtsform AG erwartet. Und die genossenschaftliche Solidarität innerhalb der Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich über die Verbund-Holding, in der die Eigentumsrechte für die Raiffeisenbanken gebündelt seien, bleibe erhalten. Die AG werde abgespalten.

Kein Börsengang geplant

Die Diskussion sei am Montag in einer außerordentlichen Generalversammlung eröffnet worden. Es habe eine "positive Stimmung" gegeben. In den nächsten Wochen würden die geplanten Änderungen auf Bezirksebene im Detail erörtert, kündigte Scharinger an.

Die 125 Raiffeisenbanken in Oberösterreich werden künftig 95 Prozent halten, der Rest fällt auf sonstige Eigentümer. Ein Börsengang der RLB AG, so Scharinger, sei in absehbarer Zukunft nicht geplant.

Zuletzt hatte Scharinger für Aufsehen mit dem Engagements seines Österreich-Fonds bei der Voest-Privatisierung, in dem derzeit rund 15 Prozent des Stahlunternehmens geparkt sind, gesorgt. (DER STANDARD Printausgabe, 29.10.2003,red)