Istanbul - Die moderne Türkei begeht am kommenden Mittwoch den 80. Jahrestag ihrer Gründung. Im folgenden ein Überblick über die wichtigsten Stationen der Republik:
24. Juli 1923: Der Vertrag von Lausanne legt die Staatsgrenzen der Türkei fest.
29. Oktober 1923: Die Republik wird ausgerufen. Mustafa Kemal, der später den Ehrennamen Atatürk erhält, ist der erste Präsident.
1925: Auf Initiative Atatürks wird der westliche Kalender eingeführt, die traditionelle Kopfbedeckung der Männer, der Fez, wird verboten. Der erste Kurdenaufstand der neuen Republik wird niedergeschlagen.
1928: Die Türkei schafft die arabische Schrift ab.
1933: Deutsche Gelehrte finden in der Türkei Zuflucht vor den Nazis.
1934: Die Türken erhalten nach westlichem Vorbild erstmals Familiennamen. Das Frauenwahlrecht wird eingeführt.
10. November 1938: Atatürk stirbt. Sein Weggefährte Ismet Inönü wird neuer Präsident.
21. Juli 1946: Erste Mehrparteien-Wahlen.
1948: Die Türkei wird von den USA im Rahmen der Truman-Doktrin zum Bollwerk gegen den Kommunismus erklärt.
27. Mai 1960: Erster Militärputsch.
12. September 1963: Assoziierungsvertrag zwischen der Türkei und der EWG.
12. März 1971: Zweiter Militärputsch.
20. Juli 1974: Türkei schickt Truppen nach Zypern.
12. September 1980: Dritter Militärputsch.
15. August 1984: Der bewaffnete Kampf der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) beginnt.
1. Jänner 1996: Zollunion zwischen der Türkei und der EU tritt in Kraft.
1996: Die Türkei erhält mit Necmettin Erbakan ihren ersten islamistischen Ministerpräsidenten.
28. Februar 1997: Die türkische Armee setzt Erbakans Regierung im Nationalen Sicherheitsrat unter Druck. Wenige Monate später muss Erbakan zurücktreten.
15. Februar 1999: Türkische Agenten nehmen PKK-Chef Abdullah Öcalan in Kenia fest. Auf Weisung Öcalans schwört die PKK wenige Monate später dem bewaffneten Kampf ab.
10. Dezember 1999: Die EU erklärt die Türkei offiziell zum Beitrittskandidaten.
Februar 2001: Beginn der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg.
2. August 2002: Die Türkei schafft im Rahmen ihrer EU-Reformen die Todesstrafe ab.
3. November 2002: Die "Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung" (AKP) von Recep Tayyip Erdogan erringt bei den Parlamentswahlen einen Erdrutschsieg.
31. Juli 2003: Als Krönung einer ganzen Reihe von Reformen für einen EU-Beitritt beschließt das türkische Parlament, den politischen Einfluss des Militärs einzudämmen. (APA)