Wenn Duncan Smith keine Mehrheit der Abgeordneten erzielt, wäre eine Neuwahl des Vorsitzenden nötig, zu der er nicht mehr antreten dürfte. Viele Abgeordnete der Tories sind verärgert, weil ihre Partei trotz der Regierungskrise wegen der Begründung des Irak-Krieges in den Umfragen klar zurückliegt. Duncan Smith hatte seinen innerparteilichen Gegnern bis Mittwochabend Zeit gegeben, um ausreichend Unterschriften für eine Abstimmung zusammenzubringen. Er hatte die Abgeordneten aufgefordert, "die feige Verschwörung" abzulehnen.
Die Konservativen hatten 1997 nach 18 Jahren an der Regierung die Macht an die Labour-Party verloren. Die nächste Wahl muss bis 2006 stattfinden. Der erklärte Euroskeptiker Duncan Smith vom rechten Flügel der Partei ist seit seiner Wahl durch die etwa 300.000 Parteimitglieder vor zwei Jahren umstritten.
Zur Zeit steht Duncan Smith unter Druck, weil er seine Frau vorübergehend als Sekretärin angestellt und sie mit Steuergeldern bezahlt hat. Ein Beauftragter des Parlaments untersucht derzeit, ob sie eine ausreichende Zahl von Stunden gearbeitet hat, um die Bezahlung zu rechtfertigen. Nach ihrem Vornamen Elizabeth hat die Affäre in der britischen Presse den Namen "Betsygate" bekommen.