1927 bereiste die Österreicherin Agnes
Gabriel-Kummer Persien - Buch und "Universum"-Doku
Redaktion
,
Wien - Einen Einblick in das Forscherleben vor siebzig
Jahren liefert das Buch "Aufbruch in den Orient", in dem die
Reiseaufzeichnungen der österreichischen Forschergattin Agnes
Gabriel-Kummer erstmals abgedruckt wurden. Über ein Jahr lang hatte
sie über eine Reise in die persische Wüste, die im Jahr 1927 begann,
Tagebuch geführt - ein Projekt, das die Dokumentarfilmer Wolfgang
Thaler und Peter Thomsen schließlich für die Reihe "Universum"
verfilmten. Die Arbeiten des Filmteams, das den Spuren der Forscherin folgte,
werden im 38-seitigen Vorwort von Thomsen beschrieben.
Wie sehr sich die Lebensumstände im Mittleren Osten im vergangenen
Jahrhundert geändert haben, zeigen ihre Aufzeichnungen sehr
anschaulich. Im Kapitel über ihren Aufenthalt in Bagdad schrieb die
Reisende etwa: "Gefahrvoll ist die Ruhe des Orients. Tage könnte man
verträumen, Zeit und Raum vergessend." An anderer Stelle verweist sie
auf die zivilisatorischen Errungenschaften Teherans.
Die Reisenden
Agnes Gabriel-Kummer begleitete ihren Mann, den Arzt,
Forschungsreisenden und Wüstenforscher Alfons Gabriel zwischen den
Jahren 1927 und 1937 auf drei großen Reisen in die Wüstengebiete
Persiens. Nur in einem Fall wurden Aufzeichnungen erhalten, die über
Jahrzehnte "als Familienschatz wohlverwahrt" wurden. Die Großnichte
der Forscherin, Verena Stagl, veröffentlichte diese schließlich.
Das Ehepaar Gabriel zählt heute zu den bedeutendsten Erforschern
der persischen Wüsten, so Stagl. Auf der beschriebenen
Forschungsreise konnten sie etwa als erste Europäer den Ort Angohran
im Süden des heutigen Iran erreichen und die Senke des Jaz Murian in
Baluchistan aufsuchen. Als erste Europäer nach Marco Polo schafften
sie es, die so genannte Bahabad Wüste zu queren. (APA)
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