Bei einem spektakulären Postraub hat eine Gruppe schwer bewaffneter Gangster in Oslo in der Nacht auf Dienstag Geiseln genommen und sich mit samt der Beute den Fluchtweg freigeschossen. Wie die Polizei in der norwegischen Hauptstadt mitteilte, blieb die Jagd auf die sechs bis acht mit Maschinenpistolen bewaffneten Posträuber trotz des Einsatzes mehrerer hundert Beamter zunächst erfolglos.

Lediglich eines der beiden Fluchtautos wurde im Laufe des Tages völlig ausgebrannt sichergestellt. Die beiden Geiseln konnten körperlich unversehrt freikommen.

Beute "nicht sonderlich groß"

Die maskierten Männer waren am Vorabend um 22.40 Uhr in die Osloer Girozentrale gestürmt, hatten zwei Angestellte als Geiseln genommen und sich so Zugang zum Gelddepot erzwungen. Ihre Beute sei "nicht sonderlich groß" gewesen, erklärte die Polizei nach der gelungenen Flucht in zwei Autos, auf deren Dächern die Gangster blinkendes Blaulicht angebracht hatten. Die Fahnder wollten keine Summe nennen.

Die Räuber hatten auf herbeigeeilte Polizisten mit ihren Maschinenpistolen geschossen und wurden ihrerseits von den Beamten mit Schusswaffen angegriffen. Es gab dabei nach offiziellen Angaben keine Verletzten. Allerdings wollten Augenzeugen gesehen haben, dass einer der Männer blutend zu Fuß über benachbarte Bahngleise geflüchtet sei. Die Räuber hätten sich "sehr guter Ausrüstung einschließlich schneller, teurer Autos" bedient und seien professionell vorgegangen, sagte ein Polizeisprecher. (APA/AP)