Simon Wachsmuth:
"Circles", 1999 (Detailaufnahme) Ölkreide auf Papier, 65 x 50 cm

Foto: Galerie Hohenlohe und Kalb, 2001
Wien - Der Msgr. Otto Mauer-Preis für bildende Kunst, der heuer durch den Otto Mauer Fonds zum 23. Mal vergeben wird, geht an den in Hamburg geborenen, in Tel Aviv aufgewachsenen und heute in Wien und Berlin lebenden Künstler Simon Wachsmuth. Der Preis, der mit 11.000 Euro dotiert ist und für das gesamte bisherige Werk von österreichischen Künstlerinnen und Künstlern unter 40 Jahren vergeben wird, soll am 25. November (20 Uhr) in den Festräumen des Erzbischöflichen Palais durch Christoph Kardinal Schönborn überreicht werden, hieß es in einer Aussendung.

Ausstellung im JesuitenFoyer

Vom 28. November bis 12. Dezember 2003 präsentiert Wachsmuth im Rahmen einer Ausstellung im JesuitenFoyer (Bäckerstraße 18) ausgewählte Werke. "Die künstlerische Vorgehensweise von Simon Wachsmuth vereinigt Subtilität, Sparsamkeit der Mittel und Reduktion auf eine elementare Formensprache mit weit gespannten inhaltlichen Bezügen", heißt es in der Jury-Begründung. Der in unterschiedlichen Medien arbeitende Künstler wiederhole etwa die Künstlichkeit der Gestaltung in japanischen Holzschnitten in einer computergenerierten Animation, wobei der sinnliche Reichtum erhalten bleibe. Wachsmuths "Behandlung aktueller Fragestellungen" ist "eingebettet in Bezüge zur Kunst- und Kulturgeschichte". Dadurch werden "Probleme der Gegenwart, wie die Ausbeutung der Landschaft, nicht isoliert kritisiert, sondern in einen Zusammenhang gestellt, der ungewohnte Aspekte erschließt", so die Jury.

Jury: "Hoher sinnlichen Reiz"

Gewürdigt wird die "Sparsamkeit der Mittel mit hoher inhaltlicher Komplexität" in Wachsmuths Werk. "Die künstlerischen Mittel werden auf ihre Essenz reduziert. Doch gerade so erhält das Werk einen hohen sinnlichen Reiz". Dieser "Minimalismus"sei ein "gezielter Versuch, den Einsatz neuer Medien zu reflektieren und sich somit der Hermetik elektronischer Ausdruckshilfen zu entziehen".

Wachsmuth wurde 1964 in Hamburg geboren. Er studierte Malerei bei Carl Unger und Adolf Frohner sowie visuelle Mediengestaltung bei Peter Weibel an an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. 1989 wurde er mit einem "Prix Ars Electronica" in Linz ausgezeichnet. Wachsmuths Werk war in zahlreichen Ausstellungen zu sehen, so etwa bei "Emerging Artists" in der Sammlung Essl (2000), Einzelausstellungen verzeichnete der Künstler u. a. in der Galerie Hohenlohe & Kalb.

Vorjahres-Preisträgerin Dorit Margreiter

Der Otto Mauer-Preis wird seit 1981 durch den Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien verliehen, der unter der Ägide von Kardinal Franz König gegründet wurde. Damit soll das Wirken von Monsignore Otto Mauer, der sich intensiv um einen Dialog der Kirche mit Kunst und Wissenschaft einsetzte, fortgeführt werden. 2000 gewann Florian Pumhösl den Preis, 2001 ging die Auszeichnung an Michael Kienzer, vorjährige Preisträgerin ist Dorit Margreiter. (APA)