Wien - Der Salzburger Landeshauptmannes Franz Schausberger (V) hat sich in einem Interview mit der "Kronen Zeitung" (Montagsausgabe) für eine "Notwehraktion" gegen die drohende Transitlawine ausgesprochen. "Wenn Italien so stur ist, dass sich beim Transit überhaupt nichts bewegt, dann muss Österreich in der EU bei allen Entscheidungen, bei denen es auf unsere Stimme ankommt, solange blockieren, bis die EU-Mitgliedsstaaten bereit sind, einer wirksamen Nachfolgeregelung für den Transitvertrag zuzustimmen", sagte Schausberger.

"Rute ins Fenster stellen"

Was Salzburgs Landeshauptmann befürchtet: "Wenn bis Jahresende keine Lösung gefunden wird, dann heißt das freie Fahrt über uns drüber ohne jegliche Regelungen." Um das zu verhindern, müsse man, so Schausberger, "die Rute ins Fenster stellen, denn Italien wird ja auch einmal etwas brauchen, und dann werden wir Njet sagen, so wie Italien jetzt, ohne Gesprächsbereitschaft zu zeigen, zuletzt in Verona Njet gesagt hat."

Schausberger weiß sich "in guter Gesellschaft mit Tirol" - Ziel sei es, eine Menschen und Umwelt schonende Ökopunkteregelung zu erreichen. Das Motto im Transitland Salzburg: "Wer unsere lebenswichtigen Gesundheitsanliegen blockiert, muss von uns blockiert werden."

"Verzweiflungsschritte um fünf vor zwölf"

Zu einer möglichen Blockade der Tauernautobahn als Unterstützung von Salzburger Transit-Anliegen sagt Schausberger, "alles ist möglich, weil das sind jetzt wirklich Verzweiflungsschritte fünf Minuten vor zwölf". (APA)