Italiens Journalisten streiken am Montag gegen die von der Regierung von Silvio Berlusconi geplante Pensionsreform. Die Journalisten hatten sich dem vierstündigen Generalstreik am Freitag nicht angeschlossen, an dem sich nach Angaben der italienischen Gewerkschaften zehn Millionen Arbeitnehmer beteiligt hatten, und separat einen Protesttag angekündigt.

Am achtstündigen Streik am Montag beteiligen sich die Redakteure von Tageszeitungen, Zeitschriften und Nachrichtenagenturen. Eine Ausnahme bilden die Journalisten in der norditalienischen Region Trentino-Südtirol: Sie streiken erst am Mittwoch, weil am Montag die Berichterstattung über die Südtiroler Landtagswahl vom Sonntag sichergestellt werden muss.

Kritisch

TV- und Radio-Redaktionen hatten bereits am vergangenen Donnerstag die Arbeit niedergelegt. Der Chef des Journalistenverbands FNSI Paolo Serventi Longhi betonte, die Pensionsreform der Regierung Berlusconi - die ab 2008 die Frühpensionen abschaffen will - treffe die journalistische Berufskategorie sehr hart. Der Journalistenverband hatte sich oft gegenüber Reformen der Regierung Berlusconi sehr kritisch gezeigt.

Laut den Gewerkschaften nahmen 80 Prozent der Arbeitnehmer am Generalstreik am Freitag teil. 1,5 Millionen Personen protestierten bei Großkundgebungen in mehreren italienischen Städten. Die Gewerkschaften bezeichneten den Generalstreik als Erfolg. Sie drohten mit weiteren Protestaktionen, sollte die Regierung auf ihrer Position beharren und die Reformen gegen den Widerstand der Arbeitnehmerorganisationen durchsetzen. (APA)