Zwei Tage nach dem Ende der Taliban-Regierung und dem totalen Bann von Filmen, Büchern und Fernsehen habe in Kabul das erste Kino wieder eröffnet. "Heute gibt es acht Kinos, die vor allem indische Filme zeigen. Aber wir machen auch Straßenkino mit Inhalten zur Erziehung der Menschen", sagte Barmak. "So viele Leute können nicht lesen, Fernseher besitzen sie ohnehin nicht, da müssen wir auf Filmvorführungen setzen, um Veränderungen zu bewirken."
"Das setzt was in den Köpfen frei"
In Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen würden beispielsweise Kurzfilme zu Themen wie Demokratie, Bürgerrechte und Gesundheit hergestellt und gezeigt. Besonders beliebt seien in dem Programm aber auch Stummfilmklassiker mit Buster Keaton oder Charlie Chaplin. "Das setzt was in den Köpfen frei. Die Kinder lachen, die Alten denken nach", beschreibt der Regisseur die Wirkung der Filme.
Die Arbeitsbedingungen für Filmemacher in Afghanistan seien nach wie vor unglaublich schwierig. "Die Taliban hatten ja alles zerstört, Kameras, Lampen, Leinwände - da gab es nichts mehr. Und die meisten Kreativen waren geflohen", berichtete Barmak. Außerdem sei es auch heute noch in manchen Gegenden gefährlich, Filme zu drehen oder zu zeigen.