Derzeit verhält sich Haider in Sachen Steuerreform absolut zurückhaltend - und setzt auf die "Kunst, jetzt einen Konsens in der Regierung zu erzielen" in den Verhandlungen, die er federführend für die FPÖ führt. Man werde "auslotsen", welche Maßnahmen auf Mitte 2004 vorgezogen werden können, sagte er. Haider sagte, es gehöre zur "Neupositionierung der Bundesregierung, dass wir erst gackern, wenn das Ei gelegt ist und nicht vorher". Die FPÖ habe den "dringenden Wunsch", dass es Mitte 2004 zu einer Entlastung der Masseneinkommen kommt. Aber es sei "reizvoller, nachher einen schönen Erfolg zu erzielen als vorher etwas zu fordern, was dann nicht kommt".
SPÖ: Haider signalisiert, dass FPÖ weiterhin Anhängsel der ÖVP bleibt
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos reagierte auf das Interview Haiders vom Samstag mit Kritik: "Ein saft- und kraftloser Jörg Haider hat heute im ganz klar signalisiert, dass die FPÖ auch weiterhin der Appendix der ÖVP in der Bundesregierung bleiben wird". Bei der Steuerreform falle Haider offensichtlich jetzt schon um, obwohl die Verhandlungen darüber mit der ÖVP noch gar nicht richtig begonnen haben und obwohl er als Chefverhandler der FPÖ nominiert wurde, so Darabos.
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