Zwei ARD-Jounrnalisten hatten sich sich bei allen Parteien in Bayern als Bauunternehmer vorgestellt und eine Spende über 30.000 Euro angeboten. Dem Fernsehbericht zufolge sollen die beiden Schatzmeister Adolf Dinglreiter (CSU) und Klaus von Lindeiner (FDP) bereit gewesen sein, das Geld zu stückeln und so dessen Herkunft zu verschleiern. Dies deute auf eine möglicherweise gängige illegale Spendenpraxis bei CSU und FDP hin, sagte der Chef der SPD-Landtagsfraktion, Maget. Thierse, der für die korrekte Einhaltung des Parteienfinanzierungsgesetzes zuständig sei, müsse jetzt über die Spendenberichte der CSU hinaus auch deren Spendenbücher und weitere Unterlagen prüfen. Grünen- Landeschef Sepp Daxenberger erklärte, neben dem Rücktritt der beiden Schatzmeister müssten die betroffenen Parteien sicherstellen, dass ihre Spendenpraxis mit den Gesetzen in Einklang stehe.
CSU erwägt Klage
Die CSU wies die Vorwürfe als "falsch und verleumderisch" zurück. Dinglreiter erklärte, er habe ordnungsgemäß auf die Rechtslage und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten hingewiesen. Er behalte sich rechtliche Schritte gegen die "verleumderischen Behauptungen" vor.
FDP-Landeschefin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die ebenfalls mit den beiden als Geschäftsleuten getarnten Journalisten gesprochen hatte, warf dem TV-Magazin eine "klar verleumderische Absicht" vor. Sie habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei der bayerischen FDP selbstverständlich gestückelte Spenden zusammengerechnet und unter Nennung des Spenders veröffentlich würden: "Es gibt keine dubiose Spendenpraxis der FDP Bayern."