Tokio - Der japanische Prinz Hitachi hat den britischen Filmregisseur Ken Loach, den italienischen Dirigenten Claudio Abbado,den italienischen Bildhauer Mario Merz, die britische Malerin Bridget Riley und den niederländischen Architekt Rem Koolhaas am Donnerstag in Tokio mit dem japanischen Kunstpreis Praemium Imperiale geehrt.

Der 1936 geborene Loach gilt als einer der renommiertesten Filmemacher Großbritanniens mit sozialkritischem Engagement. Loach, der mit seinem vorletzten Film "The Navigators" die harschen Folgen der englischen Eisenbahn-Privatisierung geschildert hatte, ließ die Öffentlichkeit wissen, dass er einen Teil seines Preisgeldes für den Praemium Imperiale Arbeitern der früheren Bahngesellschaft Japan National Railways zukommen lassen wolle, die nach der Privatisierung des Unternehmens entlassen worden waren. Zudem will er mit dem Geld die Arbeit des Internationalen Kriegsverbrechertribunals unterstützen.

"Gegenpart"

Der Bruder des japanischen Kaisers Akihito überreichte die hoch dotierten Preise an die Künstler in Anwesenheit zahlreicher Vertreter des öffentlichen Lebens feierlich in der Meiji-Gedächtnishalle der japanischen Hauptstadt.

Die im Jahre 1988 ins Leben gerufene Auszeichnung, gestiftet von der Japan Art Association, ist für jeden Preisträger mit 15 Millionen Yen (derzeit etwa 117.000 Euro) dotiert und gilt auch als der "Nobelpreis der Künste". Die Auszeichnung versteht sich als "Gegenpart" zum Literaturnobelpreis für andere Kunstsparten.

Ausgezeichnet werden die Künstler "für ihre Leistungen, für den Einfluss, den sie international in der Kunst ausüben, und für ihre Bereicherung der Weltgemeinschaft". (APA/dpa)