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Cannabisanbau in Mexiko ist noch immer ein einträgliches Geschäft

Foto: APA/ Alfredo Estrella
Straßburg - Wie wenig sich die Problematik des Drogennachschubs durch die Drogenfahndung beherrschen lässt, zeigen die Anmerkungen der Fachleute bezüglich der Erhältlichkeit von Opiaten über den illegalen Handel: "Trotz eines dramatischen Rückgangs der Opiumproduktion im Jahr 2001 in Afghanistan scheint nichts darauf hinzuweisen, dass sich dieser Rückgang unmittelbar auf die Verfügbarkeit von Heroin auf dem illegalen Markt in Europa ausgewirkt hat. Eine mögliche Erklärung dafür könnten Heroin-Vorräte sein."

Wenig Heroinabhängige

Weiterhin sind die Heroinabhängigen sowie die regelmäßigen Kokain- oder Amphetaminkonsumenten eine verschwindende Minderheit. "Nationale Schätzwerte für den problematischen Drogenkonsum liegen zwischen zwei und zehn Fällen je 1.000 Erwachsene (d.h. zwischen 0,2 und ein Prozent)", heißt es im Europäischen Drogenbericht des Jahres 2003.

Damit dürften in der EU und in Norwegen insgesamt zwischen 500.000 bis 750.000 Menschen Suchtgift injizieren. Problematischen Drogenkonsum praktizieren wahrscheinlich insgesamt etwa eine bis eineinhalb Millionen Menschen.

Überdosierung ein enormes Problem

Pro Jahr sterben in der EU zwischen 7.000 und 9.000 Menschen an akuten Suchtgift-Überdosierungen: "Bei den Opfern handelt es sich größtenteils um junge Menschen im Alter von 20 bis 30 Jahren"

Die Forderung der Fachleute. "Da bekanntlich in zahlreichen Fällen durch ein angemessenes und rechtzeitiges Eingreifen der tödliche Ausgang von Überdosierungen vermieden werden kann, sind in diesem Bereich verstärkt Maßnahmen zu ergreifen, um die Zeugen einer Drogenüberdosierung zu ermutigen, geeignete Schritte einzuleiten." - Wichtig ist Hilfe, nicht moralische Verurteilung oder gar Angst vor Strafe. (APA)