Trotz Anbau-Rückgang in Afghanistan - kein merklicher Mangel an Verfügbarkeit von Heroin auf dem europäischen Markt
Redaktion
,
Straßburg - Wie wenig sich die Problematik des Drogennachschubs durch die Drogenfahndung
beherrschen lässt, zeigen die Anmerkungen der Fachleute bezüglich der
Erhältlichkeit von Opiaten über den illegalen Handel: "Trotz eines
dramatischen Rückgangs der Opiumproduktion im Jahr 2001 in
Afghanistan scheint nichts darauf hinzuweisen, dass sich dieser
Rückgang unmittelbar auf die Verfügbarkeit von Heroin auf dem
illegalen Markt in Europa ausgewirkt hat. Eine mögliche Erklärung
dafür könnten Heroin-Vorräte sein."
Wenig Heroinabhängige
Weiterhin sind die Heroinabhängigen sowie die regelmäßigen Kokain-
oder Amphetaminkonsumenten eine verschwindende Minderheit. "Nationale
Schätzwerte für den problematischen Drogenkonsum liegen zwischen zwei
und zehn Fällen je 1.000 Erwachsene (d.h. zwischen 0,2 und ein
Prozent)", heißt es im Europäischen Drogenbericht des Jahres 2003.
Damit dürften in der EU und in Norwegen insgesamt zwischen 500.000
bis 750.000 Menschen Suchtgift injizieren. Problematischen
Drogenkonsum praktizieren wahrscheinlich insgesamt etwa eine bis
eineinhalb Millionen Menschen.
Überdosierung ein enormes Problem
Pro Jahr sterben in der EU zwischen 7.000
und 9.000 Menschen an akuten Suchtgift-Überdosierungen: "Bei den
Opfern handelt es sich größtenteils um junge Menschen im Alter von 20
bis 30 Jahren"
Die Forderung der Fachleute. "Da bekanntlich in zahlreichen Fällen
durch ein angemessenes und rechtzeitiges Eingreifen der tödliche
Ausgang von Überdosierungen vermieden werden kann, sind in diesem
Bereich verstärkt Maßnahmen zu ergreifen, um die Zeugen einer
Drogenüberdosierung zu ermutigen, geeignete Schritte einzuleiten." -
Wichtig ist Hilfe, nicht moralische Verurteilung oder gar Angst vor
Strafe. (APA)
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