Wien - Mit Hohn und Spott hat Wiens Bürgermeister und stellvertretender SPÖ-Vorsitzender Michael Häupl am Dienstag die FPÖ angesichts der Personalrochaden in ihrer Regierungsmannschaft bedacht. Die FPÖ sei zum "Familienunternehmen" geworden, das "traut" beisammen sitze und Entscheidungen treffe, sagte Häupl zur Rolle von Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider und seiner Schwester Ursula Haubner. "Uneingeschränkte Bewunderung" sprach Häupl ironisch dem abgelösten Vizekanzler Herbert Haupt aus."Ich muss schon sagen, die Steherqualitäten sind beachtlich, die Leidensfähigkeit auch", so Häupl über Haupt. "Dass das Ganze dann auch noch der Kollege aus dem Süden mitteilt und ihm nicht einmal die Chance gibt, seine Hinrichtung auch selbst mitzuteilen, in wie immer auch verklausulierten Worten, das erinnert mich schon an eine äußerst abgemilderte, freundliche Form der Moskauer Prozesse." (red/DER STANDARD, Printausgabe, 22.10.2003)