Die Nennfrist für die Turniere ist sechs Wochen vor dem jeweiligen Event, die Turnierplanung wird überhaupt schon ein Jahr im Voraus gemacht. "Man kann ja nicht wissen, wie man sich in sechs Wochen fühlen wird. Ich habe mir in Zürich beim Frühstück die Gesichter angeschaut: Die schauen alle sehr müde aus", brach Schett eine Lanze für ihre Kolleginnen. Es wäre den Organisatoren ja auch nicht damit gedient, wenn eine Henin-Hardenne wegen einer Verpflichtung nach Linz kommt und dann in der ersten Runde verliert. "Dann würden die Leute fragen: Was, das ist die neue Nummer eins?"
Auch Schett fühlt sich müde
Tennis sei eine der wenigen Sportarten, in denen man neun bis zehn Monate voll konzentriert sein muss. "Das Training, die Matches und die vielen Reisen, das laugt wahnsinnig aus." Obwohl es ihr selbst heuer alles andere als gut gelaufen ist, fühle auch sie sich bereits sehr müde. Daher hält Schett wenig von angekündigten Strafandrohungen. "Es sollte immer noch die Entscheidung von uns bleiben, wo wir antreten. Denn es wird ja auch von uns eine dementsprechende Leistung verlangt."
Um ihre persönliche Leistung in Zukunft zu ändern, arbeitet sie seit fast vier Wochen wieder mit Gerald Mandl zusammen. Im Jänner dieses Jahres hatte Mandl den Job zurückgelegt, weil er sich mehr um seine Familie und seine zwei Kinder kümmern wollte. "Wir haben beide lange überlegt, aber es war keine Verzweiflungsaktion, wieder mit ihm zu arbeiten. Das war eher die Zusammenarbeit mit Raul Ranzinger", erklärt die 27-Jährige, die sich mit Janette Husarova den Coach hatte teilen müssen. "Ich habe zuletzt hart und rund fünf Stunden am Tag trainiert. Mehr kann ich nicht mehr trainieren."
Ziel: Ranking halbieren
Schetts Ziele für 2004: Ranking halbieren und Olympia-Teilnahme. Wie es danach weiter geht, ist offen. "Ich gebe mir das nächste Jahr noch Zeit. Wenn ich im Ranking noch da bin, wo ich jetzt bin, dann werde ich es wohl lassen. Ich werde mich nächstes Jahr nach dem letzten Turnier hinsetzen und darüber entscheiden", so Schett.