Müsste sich den Titel "Sportler des Jahres" eigentlich holen: Werner Schlager, bester Tischtennis- spieler der Welt.

Wien - Wer sind Österreichs Sportler des Jahres 2003? Heuer wird diese Frage im Gegensatz zu den vergangenen Jahren erst während der "Nacht des Sports" am Mittwoch im Salzburger Congress beantwortet. Die fünf Besten jeder Kategorie (Damen, Herren, Mannschaft) sind bekannt, doch wer vor knapp 1.000 Besuchern dann wirklich jubeln darf, erfahren selbst die Sportler erst im Rahmen der von der Sporthilfe veranstalteten Lotterien-Gala, wenn sie auf die Bühne gerufen werden. Wer dies sein wird, können die Sportfans via TV bei drei Einstiegen in ORF 1 rund um die Übertragung der Fußball-Champions-League-Partie Glasgow Rangers - Manchester United live mitverfolgen.

Stephan Eberharter, Felix Gottwald (drei WM-Medaillen in der Nordischen Kombination), Hermann Maier (WM-Silber Super G), Tischtennis-Weltmeister Werner Schlager, Abfahrts-Weltmeister Michael Walchhofer bzw. Super G-Weltmeisterin Michaela Dorfmeister, Stephanie Graf (Hallen-Vizeweltmeisterin über 800 m), Nicole Hosp (Ski-WM-Silber Kombination, -Bronze Slalom), Mirna Jukic (WM-Fünfte 200 m Brust), Alexandra Meissnitzer (WM-Silber Abfahrt) sowie die Beach-Volleyball-Europameister Nik Berger/Clemens Doppler, die zwei Fußball-Nachwuchsteams (U 19/U 17 - jeweils EM-Bronze), die Weltmeister in der Nordischen Kombination (Gruber/Denifl/Bieler/Gottwald) sowie die Segel-Europameister Andreas Hagara/Michael Seidl (Tornado) sind bei der Wahl, die 208 Sportjournalisten von Sports Media Austria getroffen haben, noch im Rennen.

Eberharter: "Schlager hat eine gute Chance"

Für Spannung ist angesichts der hochkarätigen Anwärter garantiert. Titelverteidiger Stephan Eberharter, der zum zweiten Mal in Folge den alpinen Gesamt-Weltcup gewonnen und bei der WM in St. Moritz Gold im Super G geholt hat, sowie Schlager darf man aber doch als erste Kandidaten ansehen, wobei der Skistar eine eventuelle Wahl des Tischtennis-Weltmeisters durchaus verstehen könnte: "Er hat sicher eine gute Chance zu gewinnen, denn er hat heuer eine außergewöhnliche Leistung gebracht. Ich habe das Finale selbst gesehen und war beeindruckt", sagte der Tiroler.

Sollte die Wahl tatsächlich auf den Niederösterreicher fallen, würde er sich als erster Tischtennis-Spieler und als erster Sommersportler seit Toni Polster (1997) - nach fünf Erfolgen von Hermann Maier (4) und Eberharter (1) - in die Siegerliste eintragen. Maier selbst räumt sich keine allzugroßen Chancen ein: "Mein Comeback ist zwar schon was Besonderes, aber für den Sportler des Jahres wird es diesmal wohl nicht reichen."

Dorfmeister mit guten Chancen

Bei den Damen haben wohl Dorfmeister, Graf und Jukic die besten Aussichten. Für Dorfmeister, zuletzt zwei Mal in Folge hinter Graf (2001) und Jukic (2002) auf dem undankbaren zweiten Platz, spricht der Gewinn von WM-Gold im Super G und der kleinen Kristallkugel in der Abfahrt. Bisher war der Niederösterreicherin, die daneben auch bereits zwei Mal Dritte war, das Glück nicht hold, weshalb sie sich vorher nicht sonderlich damit beschäftigt: "Ich mache mir darüber keine Gedanken mehr, ich lasse mich überraschen."

Graf hat nach langer Wettkampfpause auf Grund ihrer Tumor-Operation bei der Hallen-WM Silber geholt und wohl nur durch ihr Missgeschick bei der Freiluft-WM in Paris (Fußverletzung im Badezimmer) weiteres Edelmetall verpasst. Jukic hatte im Vorfeld der Schwimm-WM mit extrem starken Leistungen aufgewartet, in Barcelona war allerdings ein fünfter Platz über 200 m Brust das Maximum.

Kombinierer und Volleyballer als Favoriten

Bei den Mannschaften dürfen sich wohl die Nordischen Kombinierer und die Beach-Volleyballer die größten Chancen ausrechnen. Gekürt werden wie im Vorjahr auch die Behindertensportler des Jahres. Erstmals wird auch ein Special Award für eine besondere Leistung (Comeback, Aufsteiger etc.) vergeben. Als Laudatoren werden u.a. ÖOC-Präsident Leo Wallner (Damen) und Sport-Staatssekretär Karl Schweitzer (Herren) fungieren.(APA)