Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, müsse die Bundesregierung vor allem Maßnahmen zu einer Verringerung des Verbrauchs setzen, forderte WWF-Klimaexperte Stefan Moidl. Zudem müsse man die "neuen erneuerbaren" Energieformen wie etwa Wind-, Biogas-, Biomasse- und Solarkraftwerke fördern. Er forderte auch eine Adaptierung des heuer in Kraft getretenen Ökostromgesetzes: Der darin vorgesehene Anteil von vier Prozent der "neuen erneuerbaren" Stromgewinnungsarten bis zum Jahr 2008 solle erhöht werden. Das Potenzial liege hier bei insgesamt 25 Prozent, so Moidl.
Beschämende Bilanz
Österreich habe bis jetzt alle Klimaziele verfehlt, kritisierte WWF-Geschäftsführer Günther Lutschinger. So sei die dahingehende heimische Politik zuletzt von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu mehr Ehrlichkeit ermahnt worden. Ernüchternd sei auch eine Bewertung der European Environment Agency über die Erreichung der Kyotoziele im EU-Raum im April 2002 ausgefallen: Hier sei Österreich auf Platz elf der 15 Mitgliedstaaten gelegen.
Das Kyotoprotokoll sieht bis 2012 eine Verringerung des heimischen Ausstoßes von Treibhausgasen um 13 Prozent gemessen am Jahr 1990 vor. Seit damals seien jedoch allein die CO2-Emissionen - diese machen einen Großteil der Treibhausgase aus - um 15 Prozent angestiegen, wurde kritisiert.
Stromproduzenten weisen Vorwürfe zurück
Der Verband der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ) dementierte Vorwurf des WWF. Trotz angestiegenem Verbrauch habe es seit 1990 keinerlei erhöhte Emissionen im Zuge der Stromproduktion gegeben, hieß es in einer Aussendung.