Klagenfurt - Zum Unterschied zu den Austrian Airlines, wo
von Schadenersatzklage gegen streikende Piloten und die Gewerkschaft
die Rede ist, ist im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Reform
der ÖBB bei den Bundesbahnen davon keine Rede. "Wir haben zwar
bereits prüfen lassen, ob Klagen möglich sind", erklärte
Generaldirektor Rüdiger vorm Walde am Wochenende in Kärnten. "Doch das ist rein prophylaktisch erfolgt."
ÖBB-General will vorerst abwarten
Der ÖBB-General will vorerst einmal abwarten, welche Auswirkungen
die Proteste haben. "Dann werden wir weiter sehen", sagte er. Im
Momente steuere das Unternehmen der Weigerung der Mitarbeiter,
Überstunden zu leisten, damit entgegen, dass weniger Urlaube gewährt
werden und Schulungen auf das unbedingt notwendige Maß reduziert
werden. "Zunächst ist einmal Augenmaß gefordert", betonte vorm Walde.
Grobe Versäumnisse
Sowohl der Generaldirektor als auch Infrastrukturminister Hubert
Gorbach (F) bekannten sich anlässlich der Inbetriebnahme des
zweigleisigen Ausbaus der Südbahn zwischen St. Veit/Glan und
Klagenfurt zur Reform. Der Minister, der sich mit Protesten von
ÖBB-Bediensteten konfrontiert sah, sprach von "groben Versäumnissen
in der Vergangenheit auch beim Dienstrecht". Denn es gelte angesichts
der Liberalisierung, die Bahn zu modernisieren, attraktiver und
optimal wettbewerbsfähig zu machen. (APA)