London - Die britische Polizei hat einem Zeitungsbericht zufolge ein Attentat auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin vereitelt.

Wie die Sonntagszeitung "The Sunday Times" unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsmitarbeiter berichtete, nahmen Anti-Terror-Beamte von Scotland Yard am vergangenen Sonntag einen früheren Mitarbeiter des sowjetischen Geheimdienstes KGB fest, der als Auftragsmörder trainiert gewesen sei.

Hinweise

Ein weiterer Russe sei ebenfalls festgenommen worden, nachdem die Polizisten einen Hinweis erhalten hätten. Scotland Yard machte keine Angaben zu dem Bericht, bestätigte aber die Festnahme von zwei Männern im Alter von 36 und 40 Jahren am vergangenen Sonntag.

Die Angelegenheit habe eine "internationale Dimension", sagte der Regierungsmitarbeiter, der nicht genannt werden wollte, dem Blatt. Der Tipp kam demnach von einem ehemaligen Agenten des russischen Geheimdienstes FSB, Alexander Litwinenko. Der FSB ist Nachfolger des KGB.

Beresowski lebt seit drei Jahren in Großbritannien im Exil

Der mutmaßliche Attentäter habe Litwinenko nach dessen Angaben gebeten, ein Treffen mit dem von der russischen Justiz gesuchten Milliardär Boris Beresowski zu arrangieren. Beresowski lebt seit drei Jahren in Großbritannien im Exil. Der einflussreiche Geschäftsmann hatte einst die Präsidentschaft von Putin unterstützt, ist mittlerweile jedoch zum erbitterten Gegner des Staatschefs geworden.

Der Ex-KGB-Agent habe Beresowski für die Finanzierung des Attentats gewinnen wollen. Putin sollte demnach bei einem Auslandsbesuch von einem Heckenschützen getötet werden. Einer der Männer habe Litwinenko den Plan erläutert, zitierte die Zeitung den Informanten. (APA)