Paris - Der französische Staatsrat hat die umstrittene Volksbefragung über eine stärkere Selbstständigkeit Korsikas vom 6. Juli trotz "gewisser Unregelmäßigkeiten" für gültig erklärt. Das oberste Verwaltungsgericht des Landes verwarf damit am Freitag in Paris Beschwerden korsischer Nationalisten. Diese hatten angebliche Fälle von Beeinflussung und Unstimmigkeiten bei der Auszählung ins Feld geführt und gefordert, das Referendum für ungültig zu erklären. Der Staatsrat hielt fest, die Unregelmäßigkeiten reichten nicht aus, um das Ergebnis in Frage zu stellen. Mit der knappen Mehrheit von 50,9 Prozent hatten die Korsen im Juli eine Reform abgelehnt, die ihrer Mittelmeer-Insel mehr Selbstständigkeit gegeben hätte. Es war die erste Niederlage der konservativen Regierung von Premierminister Jean-Pierre Raffarin seit ihrem Amtsantritt im Frühjahr 2002. (APA/dpa)