London - Der US-Agrokonzern Monsanto, der weltgrößte Entwickler von genetisch veränderten Nutzpflanzen, streicht nach einem Ergebniseinbruch bis Ende 2004 weltweit 1200 Jobs, das sind neun Prozent der Belegschaft. Zugleich stellt Monsanto zwei Forschungsprojekte ein, darunter die Grundlagenforschung zur Herstellung von Medikamenten in Pflanzen.

Parallel dazu zieht sich der US-Agro- und Biotechriese aus der verlustträchtigen Zucht von Weizen und der Saatgutproduktion in Europa zurück; so werden die Zuchtanstalten in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Tschechien abgedreht. Das Unternehmen sieht darin keinen Zusammenhang mit dem Gentechnikmoratorium in Europa, was Greenpeace behauptet.

Hauptbetroffen vom Stellenabbau sei aber die Produktion des Unkrautvernichtungsmittels Roundup: Das ehemalige Flaggschiff des Biotechkonzerns hat seit dem Auslaufen des Patents vor drei Jahren kontinuierlich Marktanteile verloren.

Der seit Dienstag amtierende Vorstandsvorsitzende Hugh Grant will den Konzern auf die Produktion genetisch modifizierter Nutzpflanzen fokussieren: "Wir planen uns verstärkt auf das Wachstumssegment in der Landwirtschaft auszurichten." Dieser Umbau soll bis August 2005 Kosteneinsparungen von 95 Mio. Dollar bringen. Im laufenden Geschäftsjahr würden aber Mehrkosten von 155 Mio. Dollar anfallen. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat Monsanto laut eigenen Angaben einen Verlust von 188 Mio. Dollar erzielt nach 27 Mio. Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres. (Bloomberg, Der Standard, Printausgabe, 18.10.2003)