Amerika
UNO-Lebensmittelhilfen kommen wegen Unruhen zum Erliegen
400.000 Menschen davon abhängig
Genf - Wegen der Unruhen in Bolivien sind die
Hilfslieferungen des UNO-Ernährungsprogramms (WFP) praktisch zum
Erliegen gekommen. Wegen der Sicherheitslage könnten Lagerhäuser
nicht geöffnet werden, die Verteilung von Lebensmitteln werde
verhindert, sagte eine WFP-Sprecherin am Freitag in Genf. In Bolivien
sind 400.000 Menschen von UNO-Nahrungsmittelhilfe abhängig, unter
ihnen viele Schul- und Straßenkinder. Das Land ist das ärmste Südamerikas, ein Drittel der rund 8,8
Millionen Menschen leben nach WFP-Angaben in extremer Armut.
Menschenrechtsgruppen zufolge wurden bei den gewalttätigen Protesten
gegen Präsident Gonzalo Sanchez de Lozada in den vergangenen vier
Wochen mindestens 86 Menschen getötet. (APA)