Einig waren sich die DiskussionsteilnehmerInnen, dass Geschlechterdemokratie, die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern, an österreichischen Universitäten noch lange nicht erreicht sei, betonte das Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Salzburg in einer Aussendung. Frauen in Führungspositionen sind nicht nur an Universitäten spärlich gesät, in Wissenschaft und Forschung an die höchste Stufe der Karriereleiter zu gelangen, aber auch im Bereich der Universitätsleitung und -verwaltung in Führungspositionen vorzudringen, ist für Frauen besonders schwierig.
Wettbewerb
"Der Wert eines Berufsfeldes nimmt ab, sobald Frauen dort vermehrt Fuß fassen", erklärte Merith Niehuss, Universitätsrätin der Universität Salzburg. Dies gelte nicht für die Unis: "Die Forschung ist dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt, der Wert und das Ansehen von WissenschafterInnen kann nicht abnehmen, das heißt, dass der Konkurrenzkampf innerhalb dieser Berufsgruppe noch härter ist und es für Frauen, ohne entsprechendes Lobbying, ohne funktionierende Netzwerke und ohne die Regeln einer strategischen Karriereplanung anzuwenden, nahezu unmöglich ist, den Mittelbau in Richtung Spitze der Universitätshierarchie zu verlassen."
Nötige Sensibilisierung
Der Rektor der Universität Salzburg, Heinrich Schmidinger, räumte in der Diskussion ein, dass Männer oftmals erst für die Frage der Geschlechterdemokratie und wie diese erreicht werden könne, sensibilisiert werden müssen. Wie er freimütig zugab, habe dies für ihn auch gegolten.
Nur durch umfassende Maßnahmen auf allen Hierarchieebenen mit Berücksichtigung der Bedürfnisse der einzelnen Studienrichtungen bzw. Organisationseinheiten können langfristig Erfolge erzielt werden. Ada Pellert fasste es pointiert in den Satz "Viele Wege führen zum Ziel, aber es müssen welche angeboten werden".
Aus Sicht der Personalentwicklung müssten Rekrutierungsmöglichkeiten von Frauen dabei ebenso ins Auge gefasst werden, wie die Vorgangsweise der Berufungen von neuen Professuren unter dem Gesichtspunkt Geschlechtergerechtigkeit überprüft werden müssen.
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