Allawi begrüßte auch die Entscheidung Frankreichs, Russlands und Deutschlands, ihren Widerstand gegen die neue Resolution aufzugeben. Die 15 Mitglieder des UN-Sicherheitsrats hatten am Donnerstag trotz anhaltender Kritik der Kriegsgegner einstimmig eine neue Entschließung zum Irak angenommen.
Auf die Lage im Irak hat das keinen Einfluss: In der Nacht zum Freitag wurden bei einem Gefecht mit den Leibwächtern eines schiitischen Geistlichen in der irakischen Stadt Kerbala drei US-Soldaten getötet. Laut US-Zentralkommando war es zu der Schießerei gekommen, als die Militärpolizei Berichten über eine Gruppe bewaffneter Männer nachgegangen sei, die gegen das Ausgehverbot verstoßen habe. Auch mindestens neun Iraker wurden getötet, unter ihnen angeblich auch Polizisten.
Schlechte Moral
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat auf eine Umfrage reagiert, die eine große Unzufriedenheit unter den US-Soldaten im Irak konstatiert. Er schließe, so Rumsfeld in Washington, dass sich die harten Bedingungen des Irak-einsatzes längerfristig negativ auf die Moral der Truppen auswirken könnten. Bisher gebe es nur bei den Reserven Anzeichen für eine nachlassende Bereitschaft, sich nach Ablauf der Dienstzeit neu beim Militär zu verpflichten. Eine US-Armeezeitung hatte die Umfrage vorgestellt, derzufolge 49 Prozent der befragten Soldaten die Moral ihrer Einheit als schlecht und nur 16 Prozent als gut bezeichnen. Ein Drittel erklärte, der Einsatz im Irak mache keinen Sinn.
Die USA rechnen jedoch damit, die Zahl ihrer Besatzungstruppen im Irak im kommenden Jahr bedeutend verringern zu können. Grund sei eine wachsende militärische Beteiligung anderer Länder und der Ausbau der irakischen Sicherheitskräfte, sagte der Finanzchef des US-Verteidigungsministeriums, Dov Zakheim vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses. Man erwarte, im (Anfang Oktober begonnenen) Fiskaljahr 2004 die Zahl der US-Soldaten im Irak von derzeit 147.000 auf 113.000 reduzieren zu können.