La Paz - Die Anführer der Protestbewegung in Bolivien haben Vorschläge von Staatspräsident Gonzalo Sanchez de Lozada zur Beilegung der schweren Krise im Andenstaat energisch zurückgewiesen. Sanchez de Lozada müsse erst zurücktreten, bevor über seine Vorschläge verhandelt werden könne, meinte Oppositionsführer Evo Morales nach Medienberichten vom Donnerstag in La Paz.

"Intensivierung des zivilien Widerstandes"

"Nachdem so viele Genossen erschossen wurden, will das Volk ihn (Sanchez) weghaben", sagte der Abgeordnete und Kokabauern-Anführer unter Anspielung auf die rund 75 Menschenleben, die die wochenlangen Unruhen bisher gefordert haben. Der Gewerkschaftsführer Jaime Solares kündigte unterdessen eine "Intensivierung des zivilen Widerstandes" und der Arbeitsniederlegungen bis zum Rücktritt des Präsidenten an.

Mehrere Oppositionsführer beklagten außerdem, dass die Vorschläge von Sanchez de Lozada, die auf wesentliche Forderungen der Opposition eingehen, keine Fristen für die Erfüllung der verschiedenen Ziele beinhalteten. Der Präsident hatte am Mittwoch unter anderem ein Referendum über die umstrittenen Gaslieferungen an die USA und Mexiko vorgeschlagen. Er empfahl auch die Überprüfung einer Gesetzesvorlage als Grundlage für die Lieferungen. (APA/dpa)