Washington - Ein Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium, Generalleutnant William Boykin, hat mit Äußerungen über einen religiösen Bezug im Kampf gegen den Terror für Aufsehen gesorgt. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Generalstabschef Richard Myers wiesen am Donnerstag Kritik aber zurück.

Boykin, der erst im Juni vom Senat bestätigt wurde, bezeichnete laut einem Bericht der "Los Angeles Times" den Krieg gegen den Terror als Auseinandersetzungen zwischen den jüdisch-christlichen Werten und dem Teufel. In Uniform erklärte Boykin demnach im Juni vor einer religiösen Gruppe in Oregon, die islamischen Extremisten hassten die USA, "weil wir eine christliche Nation sind, weil unsere Grundlagen und Wurzeln jüdisch-christlich sind. Und der Feind ist ein Kerl namens Satan".

"Mein Gott ist größer"

Ähnlich soll sich Boykin in den vergangenen Jahren auch vor anderen Gruppen geäußert haben, wie der Sender NBC berichtete. In einer Diskussion über Kämpfe gegen einen moslemischen Milizführer in Somalia sagte Boykin demnach: "Ich wusste, mein Gott ist größer als seiner. Ich wusste, mein Gott ist ein wahrer Gott und seiner nur ein Götze."

Rumsfeld sagte, er kenne Boykins Äußerungen nicht genau, wisse aber, dass er ein hervorragender Offizier sei. Auch Präsident George W. Bush habe schon wiederholt deutlich gemacht, dass der Krieg gegen den Terror kein Krieg gegen eine Religion sei, sondern ein Krieg gegen Personen, die eine Religion als Geisel genommen hätten, sagte Rumsfeld. Und die Äußerung bestimmter Ansichten gehöre zur Meinungsfreiheit, "und das ist das wunderbare an unserem Land". Myers erklärte nur, er könne nicht erkennen, dass Boykin gegen bestehende Richtlinien verstoßen habe. (APA/AP)