Während sich die Mobilfunk-Netzbetreiber durchwegs "zufrieden" mit der heute, Donnerstag von Verkehrsminister Hubert Gorbach (F) unterzeichneten Nummernübertragungsverordnung (NÜV) zeigten, ist sie für den Mobilfunk-Wiederverkäufer Tele2Mobil zu wenig konsumentenfreundlich und führe langfristig zu Verteuerungen für die Konsumenten.

"Typisch österreichisch"

"Es wurde typisch österreichisch versucht, es allen Netzbetreibern recht zu machen - ob das im Sinne der Konsumenten ist, bleibt fraglich", so Tele2-Chef Norbert Wieser auf APA-Anfrage. Für Wieser wurde in der Verordnung zu wenig der mündige Bürger berücksichtigt, der es nicht nötig habe, seine eigene Entscheidung mehrfach zu bestätigen.

Zu viele Zwischenschritte

Tele 2, zweitgrößter heimischer Anbieter für Festnetztelefonie, kritisiert konkret die vielen Zwischenschritte, die notwendig seien, damit der Kunde seine Wechselwilligkeit kundtun könne. Dass diese Schreiben nun auch via Mail erfolgen können, würde den Wechselprozess nur bedingt beschleunigen, schließlich stehe es dem abgebenden Betreiber frei, ob er dem kündigungswilligen Kunden auf dem Postweg oder digital antworte. Außerdem würde der laut Wieser komplizierte Schriftverkehr etwa die Hälfte der wechselwilligen Kunden abschrecken.

Wenig Freude hat Wieser auch mit dem verpflichtenden Ansagetext, wenn ein Handy mit einer mitgenommenen Rufnummer angerufen wird. Dies sei nicht nur europaweit unüblich, sondern auch teuer für die Betreiber. Die Möglichkeit, diesen Ansagetext auszuschalten würde nochmals die Kosten für die Betreiber anheben, die diese Mehrkosten langfrisitig an die Kunden weiter geben würden.

Ungeklärt sei, wie eine Wertkarten-Kunde nachweisen soll, dass die von ihm zur Mitnahme gewünschte Nummer auch wirklich ihm gehört. "Muss der dann die Rechnungen für die Wertkarten vorlegen können", fragt Wieser.(APA)