Bogota - Die Vermittlungsbemühungen der katholischen Kirche in Kolumbien um die Freilassung von sieben entführten ausländischen Urlaubern sind gescheitert. Es sei kein Kontakt mit den Rebellen der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) zustande gekommen, sagte Bischof Hugo Puccini Banfi, einer von drei Unterhändlern. Am Montag hatte die ELN angekündigt, die internationale Gemeinschaft in die Verhandlungen zur Befreiung der entführten Urlauber einbeziehen zu wollen.

Acht Rucksacktouristen verschleppt

Die ELN hatte am 12. September acht Rucksacktouristen - vier Israelis, zwei Briten, ein Spanier und eine Deutsche - in der Nähe der historischen Ruinenstadt Ciudad Perdida verschleppt. Einer der beiden Briten konnte jedoch fliehen. Vergangene Woche hatten die Rebellen einen von der Regierung vorgeschlagenen Gefangenenaustausch nicht ausgeschlossen. Daraufhin ließen die Behörden den seit über neun Jahren inhaftierten ELN-Sprecher Carlos Arturo Velandia alias Felipe Torres frei.

Wollen auf die Not der Bauern hinweisen

Mit der Geiselnahme wollen die ELN-Rebellen nach eigenen Angaben auf die Not verarmter Bauern in der Sierra Nevada und ihre Drangsalierung durch Soldaten und ultrarechte Militärs hinweisen. Lösegeldforderungen wurden bisher nicht bekannt. Die Guerillagruppe ist mit rund 4.500 Kämpfern die zweitgrößte Rebellenorganisation in dem südamerikanischen Land. Größte Gruppe sind die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) mit mehr als 17.000 Kämpfern. (APA)