Foto: Weinlaubenhof Karcher
"Die internationale Aufmerksamkeit ist schon sehr groß, nämlich in Erwartung einer bestimmten Qualität", sagt Alois Kracher bei der Präsentation seines neuen Süßweinjahrgangs 2001, "eine Erwartung, die - zu Recht - erfüllt werden muss." Nach den international höchstdekorierten Serien von '95, 98' und '99 kann er sich fast nichts anderes erlauben, als eine 1-A-Performance abzuliefern. Und da kann das Wetter des Jahrgangs noch so widrig gewesen sein. 2001 war nicht ganz einfach. "Botrytisgeprägt, wenig Quantität in höchster Qualität", so Krachers Kurzcharakteristik. Nach der ersten Regenperiode kam die erwünschte Edelfäule, und dann kam die zweite Regenperiode, was Probleme bei der Konzentration der danach gelesenen Chargen gab. Die Lese der edelfaulen Trauben wurde in mehreren Durchgängen durchgeführt, da der Botrytisbefall unregelmäßig einsetzte und pro Runde nur die "perfekt befallenen" Beeren selektioniert wurden. Neun Trockenbeerenauslesen sind es geworden, am güldenen Etikett aufsteigend durchnummeriert nach Konzentration. Bis auf die Nr. 6 "Grande Cuvée", (60 Prozent Chardonnay, 40 Welschriesling) wurden alle anderen reinsortig und dem Stil des Hauses entsprechend in zwei Stilistiken ausgebaut: "Nouvelle Vague", in neuen Barriques vinifiziert, und "Zwischen den Seen" aus dem Stahltank. Perfekt vom ersten Hineinriechen an präsentierten sich die beiden Scheureben Nr. 4 und Nr. 9, beide aus dem Stahltank. Nr. 1 "Nouvelle Vague" vom Traminer, anfangs beängstigend wuchtig, wird umso sortentypischer und eleganter, je länger er im Glas ist. Höchste Konzentration findet sich bei Nr. 8 "Zwischen den Seen" vom Welschriesling, mit fast 50 Prozent der 34 ha Rebfläche Krachers "wichtigste Sorte". (DerStandard/rondo/ls/17/10/03)