Prämiert wurde de Felices Akumu, beauftragt wurde er mit der Komposition einer Halbabendoper, die 2004 in München uraufgeführt werden soll. Im Rahmen der 18. Meraner Musikwochen - wo auch das Russische Nationalorchester unter Pletnev, die israelischen Philharmoniker unter Zibin Mehta oder das Philharmonia Orchestra mit Lorin Maazel gastierten - gab es Gelegenheit, einen akustischen Vorgeschmack für das Wollen und Können de Felices zu bekommen.
Zur Uraufführung kam - etwas sorglos betreut vom St. Petersburger Sinfonieorchester "Eremitage" unter der Leitung von Saulius Sondeckis - eine überwiegend ruhige, farblich irisierende Kirchenraumstudie von bemerkenswerter atmosphärischer Ambition.
De Felice bezieht sich in Angoli d'ombra auf die Kirche von Fossanova bei Terracina, der letzten Ruhestätte des Hl. Thomas von Aquin. Deren "stille Winkel" werden in dem rund viertelstündigen, großbesetzten Orchesterstück gleichsam instrumental ausgeleuchtet, in musikalische Andacht übersetzt.