Die Deutsche Telekom hat ihre Beteiligung an dem zweitgrößten philippinischen Mobilfunkunternehmen Globe Telecom Inc erneut ihren beiden vorkaufsberechtigten Mitgesellschaftern Singapore Telecommunications (SingTel) und Ayala angeboten. Im Sommer waren das erste Kaufangebot an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert.

Der größte südostasiatische Telekom-Konzern, SingTel, teilte am Dienstag in Singapur mit, die Telekom erwarte innerhalb von 45 Tagen eine Entscheidung über die Offerte zum Kauf des 24,8-Prozent-Pakets an Globe. Auch eine teilweise Übernahme der Aktien sei für die Telekom vorstellbar. Angaben zum Angebotspreis machte SingTel jedoch nicht. Bei der Telekom war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Gemessen am kräftig gestiegenen Börsenkurs beträgt der Marktwert des Telekom-Anteils an Globe inzwischen 538 Mio. Dollar (460 Mio. Euro). Das sind rund 22 Prozent mehr als im August, als die Telekom mit ihrem Verkaufsplan scheiterte. Ungeachtet der Kursrallye gehen Analysten jedoch davon aus, dass die Telekom ihre Preisvorstellungen reduzieren muss und weniger als den ursprünglichen Angebotspreis von 430 Mio. Dollar verlangen kann. "Es ist schwer vorstellbar, dass SingTel nun einen höheren Preis zahlen wird als zu dem Zeitpunkt, als sie die Offerte für überteuert hielten", sagte ein Analyst. Der Mischkonzern Ayala hatte im August signalisiert, dass er bei einem reduzierten Angebotspreis durchaus an einer Aufstockung der Anteile interessiert sei.

SingTel hält 29,1 Prozent an Globe und Ayala 32,7 Prozent an dem profitabel wirtschaftenden Mobilfunkanbieter der Philippinen. Ein Verkauf des Telekom-Anteils an andere Unternehmen dürfte nach Angaben von Analysten an einer komplexen Aktionärsvereinbarung der drei Globe-Partner scheitern. Trotz ihrer Bemühungen einen anderen Käufer zu finden, zeigt die erneute Kaufofferte der Telekom an SingTel und Ayala, dass außer den gegenwärtigen Globe-Anteilseigner niemand Interesse an dem seit längerem zum Verkauf stehende Aktienpaket hat.

Für die Telekom stellt Globe Telecom das letzte verbliebene Engagement auf dem asiatischen Mobilfunkmarkt dar. Um die in den Boomjahren durch Zukäufe angehäufte Verschuldung zu senken, hatte der Bonner Konzern zahlreiche Beteiligungen veräußert, darunter Anteile an dem indonesischen Mobilfunkunternehmen Satelindo und am malaysischen Anbieter Celcom. Die seit längerem angestrebte Schuldenobergrenze von 53 Mrd. Euro hat die Telekom inzwischen erreicht, was den Druck zum Abbau der Verbindlichkeiten mindert. Im Zuge der Asien-Krise 1997 waren die Buchwerte der 1995 und 1996 erworbenen Asien-Beteiligungen bereits abgeschrieben worden.(APA/Reuters)