Nach zwei Jahren Flaute spürt die Telekommunikationsbranche laut Swisscom -Chef Jens Alder wieder leichten Rückenwind. Das Wachstum ist zurückgekehrt, erreicht aber nicht mehr das Ausmaß früherer Boomphasen.

Grundsätzlicher Optimismus

"Ich stelle einen grundsätzlichen Optimismus im Telekommunikationsmarkt fest", sagte Alder anlässlich der Messe Telecom 2003 in Genf. Zwar wurden über 100 Mrd. Franken (64,5 Mrd. Euro) für die UMTS-Lizenzen in den Sand gesetzt oder der Kapazitätsbedarf an Glasfaserleitungen viel zu hoch eingeschätzt, dennoch habe es niemals einen völligen Wachstumsunterbruch in der Branche gegeben, sagte Alder. Denn in dem High-Tech-Sektor folgten sich die Innovationen unablässig und in einem hohen Rhythmus, womit der Bereich einen Wachstumsmotor darstelle.

Zudem sei die Nachfrage nach Telekommunikationsdienstleistungen sicherlich nicht gesättigt. Dies betreffe vor allem Geschäftskunden.

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Das Wachstum werde in diesem Jahr nicht zweistellige Prozentzahlen erreichen, aber sicher deutlich mehr zulegen als die Weltwirtschaft. Und der Anstieg werde weitergehen, sagte Alder. Dies sei eine gute Nachricht angesichts des Pessimismus, der während zwei Jahren auf der Branche lastete.

"UMTS ist überhaupt nicht tot"

Die Investitionen würden langsam wieder anziehen. Und im Technologiebereich warteten noch große Möglichkeiten auf die Branche: "UMTS ist überhaupt nicht tot", sagte der Swisscom-Chef, der zugab, anfänglich wenig optimistisch gewesen zu sein, weil die Technologie noch nicht bereit war.

Die Handy-Technologie der dritten Generation (UMTS) sei viel leistungsfähiger als die bisherige GSM und biete neue Möglichkeiten, welche die Kunden anziehen würden. In der Schweiz solle UMTS bis Jahresende oder Anfang 2004 an den Start gehen.

Zuversicht

Die Breitbandtechnik sowohl im Mobil- als auch im Festnetz sei zukunftsträchtig. Andere Technologien - wie beispielsweise der drahtlose Zugang zum Internet (PWLAN) - würden noch ihre Position suchen. Übers Ganze gesehen gebe es mehr Gründe für die Branche zuversichtlich als pessimistisch zu sein, sagte Alder. (APA)