Rom - Der Fußball verliert in Italien zunehmend an Popularität. Jeder zweite Italiener interessiert sich nicht mehr für "Calcio", ergab eine von der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" veröffentlichte Umfrage. Bei einer ähnlichen Umfrage hatten sich im vergangenen Jahr noch 66 Prozent der Italiener an Fußball interessiert erklärt.

Skandale, Gewalt und Reformen

Der Interessensverlust betrifft vor allem die Italiener über 45 Jahre und Frauen, so das Meinungsforschungsinstitut Abacus. Der Rückgang der Popularität des beliebtesten Sports in Italien sei mehreren Faktoren zuzuschreiben: Die jüngsten finanziellen Skandale, in die mehrere Klubs verwickelt sind, die Gewalt in den und rund um die Stadien und die Polemik der vergangenen Wochen rund um die Reform der Serie B. Das Vertrauen in die Schiedsrichter bleibt dagegen erhalten, ergab die Umfrage. 58 Prozent der Fußball-Interessierten sind mit den italienischen Referees zufrieden.

Juve erster Titelkandidat

Die Mehrheit der Befragten, die ihr Interesse für Fußball erklärten, meinten, dass Rekordmeister Juventus Turin zum dritten Mal in Folge den Titel gewinnen wird. Dieser Ansicht sind 45 Prozent der Befragten. 29 Prozent räumten dem Champions League-Sieger AC Milan die besten Chancen ein. (APA)