Künftig sollen die Versicherten die "wichtigen Gremien" der Sozialversicherungen wählen, die Vollversammlung, den Vorstand und die Obleute. Dagegen sollten sich die Sozialpartner, deren Rolle und Bedeutung Öllinger "nicht missen möchte", auf die Ebene der "Kontrollgremien" zurückziehen, wo sie paritätisch vertreten sein sollten. Die von Öllinger vorgeschlagene "Sozialwahl" könnte gleichzeitig mit den diversen Kammerwahlen auf Landesebene stattfinden. Der Hauptverband würde sich dann ähnlich wie der Bundesrat nach Landtagswahlen entsprechend dem dieser Länderwahlen zusammensetzen.
Vor einer niedrigen Wahlbeteiligung - wie bei den Arbeiter- oder Wirtschaftskammerwahlen - schreckt sich Öllinger nicht. Das Interesse der Menschen sei gerade "bei Gesundheitsfragen sehr groß", hofft der Grün-Politiker auf eine breitere öffentliche Debatte über das Gesundheitssystem anlässlich von Sozialwahlen. Ein weiterer positiver Effekt dieser direkten Legitimation der Entscheidungsgremien in den Sozialversicherungen wäre laut Öllinger, dass politische Umfärbeaktionen künftig schwerer durchzuführen wären.