Wien - Neue Runde im Konflikt zwischen Piloten und Management in der Austrian Airlines: Das AUA-Management hat 25 AUA- Piloten, die am vergangenen Samstag gestreikt haben, und weiteren neun Piloten, die am Samstag Vormittag eine AUA-Maschine dazu veranlasst haben, nicht nach Amsterdam zu fliegen, eine Verwarnung zugestellt. Bei nochmaliger vertragswidriger Handlung gegen die Arbeitspflicht sei mit Konsequenzen zu rechnen, heißt es in dem Schreiben.

Betriebsrat bleibt hart

"Wir sehen dieses Schreiben gelassen", sagte der stellvertretende Vorsitzender des AUA-Bordbetriebsrats, Karl Minhard, am Dienstag: "Wir werden uns das nicht gefallen lassen, dass der Vorstand das weitere Vorgehen diktiert, wir lassen uns vom Vorstand nicht Firma und Arbeitsplätze ruinieren." Die Belegschaft wolle "weiter streiken", zumal die AUA-Piloten international gesehen nicht überbezahlt seien.

Der Betriebsrat sei einer "Beruhigung der Lage nicht abgeneigt", man wolle die Verhandlungen aber nur wieder aufnehmen, wenn "ernsthaft diskutiert" werden könne, so Minhard. Auch einem Schlichtungsvorschlag von den Spitzen der Sozialpartner, Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl und ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch, stehe man im Prinzip positiv gegenüber.

Mehrere Einsparungen mitgetragen

Das AUA-Bordpersonal hat laut Betriebsrat in den vergangenen zehn Jahren mehrfach Einsparungen mitgetragen. 1993 seien die Gehaltstabellen der Piloten dauerhaft um 15 Prozent abgesenkt und für das Kabinenpersonal neue Einstiegsgehälter eingeführt worden. 1997 seien im Zuge der Auslagerung der Pension in eine Pensionskasse die Gehaltstabellen der Kapitäne um 2,5 Prozent und die der Co-Piloten um 5 Prozent dauerhaft abgesenkt worden. 2002 habe das Bordpersonal mit einem Solidarpakt nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf acht Prozent Gehalt verzichtet, 2003 sei für das 4. Quartal ein vierprozentiges Solidarpaket der Piloten vereinbart worden. (APA)