Der Bauplan des Lebens: Zwei ungleiche Brüder hat der Spanier Antonio Chavarrias in den Mittelpunkt von Volverás gestellt.

Aus deren Wiederbegegnung entwickelt sich ein ungewöhnliches, zurückgenommenes (Spieler-) Drama, das auch die übrige Familie affiziert.
(irr)

21.10., Gartenbau, 15.30
Wh: 22.10., Metro, 11.00

Foto: Viennale

Kreative: Die linke Zeitschrift Malmoe lädt unter dem Motto Überleben hinter der Kamera zur Diskussion über Arbeitsverhältnisse in der Film- und Medienbranche, wo auch Begriffen wie dem der "Creative Industries" nachgegangen werden soll:

Geladen sind die Dokumentar- Filmemacherinnen Ruth Beckermann und Hito Steyerl, die Regisseure Alain Guiraudie (Bild) und Arash T. Riahi sowie die Journalistin Heidi Lackner. Moderation: Michael Loebenstein. (kam)

21. 10., 18.00,
Viennale Zentrale (in der Urania)

www.malmoe.org

Foto: AmourFou

Eine melancholische Hommage an verschwindende Kinokultur von Tsai Ming-liang: Ein großes altes Einsaallichtspieltheater ist der (einzige) Schauplatz seines jüngsten Films Bu San (Goodbye Dragon Inn). Während der Vorführung eines King-Hu- Klassikers treten auf: Eine verliebte Kassiererin mit Beinprothese, ein kettenrauchender Vorführer, Zuschauer, die das Kino und seine Nebenräume als cruising area nutzen, andere, die bloß Zeit totschlagen und zwei ältere Herren, die einen speziellen Bezug zum Geschehen auf der Leinwand unterhalten. Ein großartig choreografiertes, kluges und kurzweiliges Kammerspiel! (irr)

Siehe dazu: "Das Kino steht allen offen" - Regisseur Tsai Ming-liang im Interview

21. 10., Gartenbau 20.30
Wh: 24.10., Urania 13.30

Foto: Viennale

Nichts geht mehr: William H. Macy spielt in Wayne Kramers Neo-Noir The Cooler einen Pechvogel, der als Cooler – jemand, der an den Spieltischen eines Casinos Glückssträhnen beendet – dem ihm angemessenen Job gefunden hat. Als er sich in eine Kellnerin verliebt, tritt das für ihn absolut Undenkbare ein: Er hat erstmals Glück im Leben. Ein sympathischer Genrefilm, angesiedelt in der Zentrale des Glücksspiels, Las Vegas, der auch ein Wiedersehen mit Alec Baldwin bringt. (kam)

21.10., Urania, 21.00
22.10., Gartenbau, 23.00

Ein Wunderkind im ewigen Eis: Nói (Tómas Lemarquis), kahlköpfiger Held von Dagur Karis Jugendportät Nói Albinoi, langweilt sich in einem Kaff auf Island, bis die Routinen seines Alltags plötzlich von seltsamen Vorfällen durchbrochen werden.
(kam)

21.10., Metro, 21.00
Wh.: 23.10., Gartenbau, 23.00

www.noialbinoi.de

Fotos: Viennale

Kulinarisch: Li Yings Aji / Dream Cuisine ist das Porträt eines 70-jährigen Ehepaars, das in Tokio ein traditionelles Restaurant bewirtschaftet.

Über die Küche – die nach der so genannten Shandong-Art verfährt – verhandelt der Film den Konflikt zwischen Moderne und altem Brauchtum. Ein ungewöhnliches dokumentarisches Kammerspiel.
(kam)

22.10., Gartenbau, 13.00
29.10., Stadtkino, 15.30

Foto: Viennale

Wartezeit: Eine detaillierte Beziehungsstudie und quasi ein filmischer Beitrag zu aktuellen Pflegedebatten: La espera, das Debüt von Aldo Garay aus Uruguay, beschreibt sehr präzise den Alltag einer jungen Frau, die sich nach ihrer anstrengenden Arbeit als Näherin täglich um ihre bettlägerige, schwer kranke Mutter kümmert. Ein unsentimentaler Film, beiläufig inszeniert, der sich auf tabuisiertes Terrain vorwagt und trotzdem diskrete Distanz behält.
(irr)

22. 10., Metro 13.30

Foto: Viennale

Gegenfestival: Über die jüngsten Entwicklungen rund um die Diagonale – und mögliche Szenarien eines Gegenfestivals diskutieren u.a. die ProduzentInnen Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Gabriele Kranzelbinder und Johannes Rosenberger, der Cutter Wolfgang Widerhofer sowie die Kuratorin Barbara Pichler.
(kam)

22. 10., 17.00,
Viennale Zentrale (in der Urania)

Tipp: rundumdiediagonale.at

(diagonale.at<-->diagonale04.at)

Grafiken: Diagonale/red

Bergung: Sechs sehenswerte Programme mit Raritäten des frühen Kinos aus der Sammlung des Filmarchiv Austria: Kurze Filme und Fragmente, die von reiner Schaulust und visuellem Übermut erzählen und von einer Zeit, in der das Kino ein noch ungezähmtes neues Medium war. Das erste Programm von Kinematografie - elementar führt nach Japan und ins Feenreich, ergötzt sich an der "Macht der Hypnose" (Bild), fängt sich den Mond und blickt bis hinauf zu den Wolken oder unters Mikroskop. (irr)

22. 10., Metro 21.00
(Teil 2: 23.10., Metro, 18.30)

Programme, Details: Filmarchiv.at

Foto: Viennale

moving politics - Diskussion: "Der politische Dokumentarfilm zwischen sozialer Bestandsaufnahme, Intervention und Repräsentation" - so lautet der Untertitel dieser Viennale-Podiumsdiskussion.
Peter Grabher (Kinoki Mikrokino) wird das Gespräch mit den FilmemacherInnen Johannes Holzhausen, Lisl Ponger, Jo Schmeiser, Andrina Mracnikar und Flo Weber moderieren, das unter anderem um filmische Potenziale und Handlungsspielräume kreisen soll. (irr)

23. 10., 19.00,
Viennale Zentrale (in der Urania)

www.kinoki.at

Grafik: Kinoki

Neue Kurzfilme aus Österreich: Neun aktuelle Produktionen heimischer Filmemacherinnen und Filmemacher: Von elaborierten, poetischen Found-Footage-Bearbeitungen bis zu abstrakten Animationen, von der differenzierten Auseinandersetzung mit Bildlektüren bis zum dokumentarischen Lokalaugenschein reicht das breite Spektrum der gezeigten Filme von Johann Lurf, Johannes Hammel, Nik Thoenen/Timo Novotny (Bild: Patchwork), Niki Lerch, Kurt A. Pirk, Linda Christanell, Carola Dertnig, Klub Zwei und Siegfried A. Fuhauf. (irr)

23. 10., Stadtkino, 20.30
Wh: 25.10., Stadtkino, 23.00

Foto: Viennale