Damit wären aber bis Jahresende allein für die USA Zusatzkosten von rund 31 Mrd. Dollar verbunden, sagte Adam Simienski, ein Energieexperte der Deutschen Bank in London. Kommendes und übernächstes Jahr könnte diese Preissteigerung weltweit 0,3 Prozentpunkte an Wirtschaftswachstum kosten.
Einsparungszwang
"Dieses Geld können wir dann nicht mehr für die Expansion oder andere Dinge einsetzen", sagte Chad Holliday, Chef des US-Chemieriesen DuPont. Andere Unternehmen, unter ihnen auch der weltweit größte Chemiekonzern BASF, weisen darauf hin, dass der Druck der höheren Energiekosten zu Einsparungen anderswo zwingen. Allein in Nordamerika will der deutsche Chemieriese 1000 Stellen streichen - Teil eines Einsparungsprogramms in Höhe von 250 Mio. Dollar als Folge der gestiegenen Energiekosten.
"Was viele Ökonomen beunruhigt ist die Tatsache, dass die Erdölpreise nun schon das vierte Jahr in Folge über der 25-Dollar-Marke je Fass liegen", sagte der Deutsche-Bank-Analyst Simienski. "Ich glaube, dass der anhaltende Höhenflug der Erdölpreise einen kumulativen Effekt auf die Wirtschaft hat."
US-Wirtschaft unter Druck
Das Wachstum der US-Wirtschaft könnte sich einer Umfrage zufolge in den kommenden vier Quartalen auf ein Plus von 3,8 Prozent einpendeln. Das wäre aber zu wenig, um den Verlust von 2,7 Mio. Arbeitsplätzen seit Beginn der Rezession im März 2001 auszugleichen.
Im laufenden Quartal könnte die Wirtschaft in den USA der Umfrage zufolge noch um 5,1 Prozent wachsen, das stärkste Wachstum seit dem Schlussquartal 1999.