Nahost-Konflikt
1.500 Obdachlose nach Razzia im Flüchtlingslager Rafah
UNO-Organisation: Bis zu 120 Häuser zerstört
Gaza/Ramallah/Kairo - Die israelische
Militäroffensive in dem Flüchtlingslager Rafah im Gaza-Streifen hat
nach Angaben der UNO-Hilfsorganisation UNRWA rund 1.500 Palästinenser
obdachlos gemacht. Bei der dreitägigen Razzia in Rafah seien mehr
Häuser dem Erdboden gleich gemacht worden als bei früheren Offensiven
in Gaza in den vergangenen drei Jahren, beklagte das Hilfswerk der
Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge am Montag. Bis zu 120
Häuser seien völlig zerstört worden, berichtete
UNRWA-Generalkommissär Peter Hansen nach einem Besuch in dem
Flüchtlingslager. Er sprach von einem äußerst beträchtlichen Schaden. Der von heftigen Gefechten begleitete israelische Militäreinsatz
endete am Sonntag. Die Großrazzia an der Grenze zu Ägypten hatte nach
israelischen Angaben das Ziel, Tunnels für den Waffenschmuggel zu
zerstören. Rafah war in den vergangenen drei Jahren wiederholt Ziel
israelischer Razzien. Der ägyptische Außenminister Ahmed Maher
verurteilte das israelische Vorgehen und forderte die Staaten, die
Israel besonderes Wohlwollen entgegenbrächten, auf, die Regierung von
Premier Ariel Sharon davon abzuhalten, "die ganze Region in Brand zu
stecken". (APA/AP)