Wien - Die am 2. Oktober im Wiener AKH in einer siebenstündigen Operation getrennten siamesischen Zwillingen geht es "ausgezeichnet". Das sagte der Leiter der klinischen Abteilung der Kinderchirurgie, Univ.-Prof. Dr. Ernst Horcher, am Montag der APA.

Die Mädchen waren einen Tag nach ihrer Geburt getrennt worden. Sie hatten sich Dickdarm und Blase geteilt. Während die schwächere der beiden, Melanie, vorerst noch intubiert ist und intravenös ernährt wird, kann Schwester Michaela allein atmen und aus dem Fläschchen trinken. Bei Hunger macht sie sich durch Schreien bemerkbar. Auch der Stuhlgang funktioniert.

Narben perfekt verheilt

Die Operationsfäden wurden gezogen, die Narben seien perfekt verheilt, sagte Horcher. Da es ihr so gut geht, kann sie bereits aus dem Wärmebettchen genommen werden, sie schaut auch schon neugierig herum.

Melanie holt zwar schon großteils selbstständig Luft, vorsichtshalber ist sie aber noch an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Dieses werde man vielleicht in ein bis zwei Tagen weglassen können, sagte Horcher. Ernährt wird sie durch einen Venenkatheter, durch den die Kleine Kalorien, Salze, Fette, Eiweiß und Zucker zugeführt bekommt. (APA)