Rechnungshofsprecher Kräuter: "Sunnyboy soll sich aus dem Amt scheren" - Broukal: Grasser soll sich Beispiel an Flemming nehmen
Redaktion
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Wien - Der Rücktritt von Finanzminister Karlheinz Grasser
sei mittlerweile "unvermeidbar", meinte SPÖ-Rechnungshofsprecher
Günther Kräuter angesichts dem "neuerlichen Auffliegen eines
Grasser-Skandals" um die Aktien des Ministers. Er fand deftige Worte:
"Das Maß ist endgültig voll, der Sunnyboy soll sich aus dem Amt
scheren." Und: "Dieser Mann ist ein ungeheurer Schaden für die
Republik Österreich", meinte Kräuter. Für
SPÖ-Abg. Josef Broukal ist es "jetzt amtlich":
Österreich habe einen Finanzminister, der die ihn betreffenden
Gesetze nicht kennt.
Auch Broukal forderte im SPÖ-Pressedienst den Rücktritt des
Finanzministers: Grasser solle sich ein Beispiel an der früheren
ÖVP-Umweltministerin Marielies Flemming nehmen. Die sei 1991
zurückgetreten, weil sie eine stille Beteiligung an der Firma ihres
Mannes nicht gemeldet hatte. "Grasser will bleiben, obwohl er höchst
aktiv selbst Aktien gekauft und wieder verkauft hat." Broukal
forderte die ÖVP auf, ihrem Finanzminister den Rücktritt nahe zu
legen: "Die ÖVP soll aufhören, Grassers persönliche Verfehlungen
weiter zu decken."
"Elendslange Liste"
Die Liste von Grassers Skandalen sei bereits "elendslang" - und
nun noch durch das "Belügen des Parlaments" hinsichtlich seiner
Wertpapiere verlängert worden. Auf der Liste standen laut Kräuter
bereits: "Die fragwürdigen Werbemillionen, die dubiosen
Beraterverträge, der Homepageskandal, die unaufgeklärte Situation um
den Verein New economy, die Honorarmalversationen." Weiters seien
noch aufklärungswerte Vorgänge um den "Eurofighterdeal" oder die
Rolle Grassers um das Geheimprojekt MINERVA im Zusammenhang mit der
VOEST-Verschleuderung völlig ungeklärt. (APA)
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