Präsident ernennt Mitglied der Hutu-Mehrheit zum Ministerpräsidenten der ersten gewählten Regierung seit neun Jahren
Redaktion
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Kigali/Ruanda - Der ruandische Präsident Paul Kagame hat
ein Mitglied der Hutu-Mehrheit zum Ministerpräsidenten der ersten
gewählten Regierung seit dem Völkermord vor neun Jahren ernannt. Der
politisch unabhängige Bernard Makuza diente bereits von 1999 bis zur
Parlamentswahl vor wenigen Wochen als Regierungschef. Seine Ernennung
durch Kagame, der selbst der Tutsi-Minderheit angehört, gilt als
Zeichen der Versöhnung zwischen den Volksgruppen.
Makuza muss noch vom neuen Parlament bestätigt werden. Binnen zehn
Tagen werde er zusammen mit Kagame ein Kabinett bilden, erklärte er.
Als sein wichtigstes Ziel nannte er die wirtschaftliche Entwicklung
des Landes, in dem mehr als 60 Prozent der 8,2 Millionen Einwohner
mit weniger als einem Euro pro Tag auskommen müssen. Dem 1994 von
einer Hutu-Regierung angefachten Völkermord fielen
500.000 Menschen zu Opfer, die meisten von ihnen waren Tutsi. (APA/AP)
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