Nahost-Konflikt
"Israel hat Pläne für Zerstörung iranischer Atomanlagen"
"Spiegel": Drei atomare Anlagen sollen völlig unbekannt sein - Geheimdienst Mossad: "Vollständige Zerstörung technisch zu bewältigen"
Hamburg - Die israelische Regierung hat nach
Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" den Geheimdienst
Mossad vor zwei Monaten angewiesen, Pläne zur Zerstörung der
iranischen Atomanlagen auszuarbeiten. Nach den jetzt in Jerusalem
vorgelegten Szenarien müsste etwa ein halbes Dutzend Ziele von
F-16-Kampfbombern in einer Nacht-und-Nebel-Aktion "gleichzeitig sowie
vollständig" zerstört werden, was nach Einschätzung des Mossad zwar
äußerst schwierig, aber "technisch zu bewältigen" ist, meldet das
Hamburger Magazin in seiner neuesten Ausgabe. Die Bewältigung der
politischen Folgeschäden sei Sache der Regierung von Premier Ariel
Sharon. Nach Erkenntnissen Israels arbeiten die Iraner an mehreren Orten
bereits im Endstadium daran, Uran durch Anreicherung waffenfähig zu
machen. Drei atomare Anlagen sollen der internationalen Gemeinschaft
bisher völlig unbekannt sein. Experten gingen daher davon aus, dass
Teheran das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag nicht
unterschreiben werde, schreibt der "Spiegel". Bei unangekündigten
Besuchen von Vertretern der Internationalen Atomenergiebehörde, so
ein israelischer Sicherheitsexperte zum "Spiegel", müsste Teheran
"peinliche Entdeckungen" fürchten. (APA/dpa)