Washington - Die USA arbeiten nach den Worten ihres Außenministers Colin Powell derzeit an einer Reihe von Vorschlägen für eine multilaterale Übereinkunft, die den Sicherheitsinteressen Nordkoreas entgegenkommen soll. Die Übereinkunft werde "öffentlich" sein, "schriftlich und, wie ich hoffe, multilateral", sagte Powell am Freitag in Washington in einem Gespräch mit Korrespondenten von Nachrichtenagenturen.

Sein Ministerium bereite zurzeit eine Reihe von Entwürfen vor, die auf bereits bestehenden Vorbildern aus den vergangenen 80 Jahren basierten: Diese hätten ähnlich "komplexe Probleme" zum Inhalt gehabt, hätten der Gegenseite ebenfalls "förmliche" Sicherheiten gegeben, ohne aber offizielle Abkommen zu sein. Laut Powell wird Washington bereits in den kommenden Wochen mit seinen Verbündeten über die Vorschläge beraten. Auf welche Modelle er sich bezog, sagte er nicht.

Nichtangriffspakt

Nordkorea fordert von den USA einen offiziellen Nichtangriffspakt im Gegenzug für einen Verzicht auf sein umstrittenes Atomprogramm. Washington erkennt im Grundsatz die Sicherheitsbedürfnisse der stalinistischen Regierung in Pjöngjang an, weigert sich aber, einen offiziellen Vertrag mit Nordkorea abzuschließen. Vor allem an der Weigerung Washingtons scheiterten Ende August die Sechs-Nationen-Gesprächen in Peking zur Beilegung der Krise.

In der vergangenen Woche hatte Pjöngjang bekannt gegeben, letzte Hindernisse zum Bau von Atombomben aus gebrauchten Brennstäben überwunden zu haben und ließ durchblicken, es werde aus den Sechser-Gesprächen aussteigen. Dennoch kündigte der chinesische UN-Botschafter Wang Guangya am Freitag an, eine zweite Runde der Gespräche könnte noch im Dezember stattfinden. (APA)