Bandarin zeigte sich erfreut, Wien die hohe Auszeichnung verleihen zu dürfen, da er selbst von Beruf Architekt sei und in seiner Ausbildung die Bundeshauptstadt studiert habe. Sie sei "über viele Jahre der Referenzpunkt für modernes urbanes Leben" gewesen, so der Italiener.
Wiens Ruf als Musikstadt
Weiteres Kriterium für die Aufnahme in den Kreis von 730 Welterbestätten sei Wiens Ruf als Musikstadt gewesen. Natürlich könne dieser nicht in einzelnen Baudenkmälern gefunden werden, so Bandarin, sondern im Geist der Stadt.
Für Häupl zeigen die hohen Weihen, "dass wir mit unserer gebauten Geschichte sorgsam umgegangen sind". Hoch erfreut war der Bürgermeister über Bandarins Einladung im Jahr 2005 in Wien ein Symposium der UNESCO zu veranstalten, das klären soll, wie sich historische Stadt und moderne Architektur miteinander vereinen lassen.
"Konsequenter Schritt in die Zukunft"
Dabei sollen in der Diskussion zwischen Institutionen, Experten, Architekten und Bauherren verbindende Kriterien gefunden werden. Häupl sah darin die Chance, "einen konsequenten Schritt in die Zukunft zu gehen".
Mit den neuen Wettbewerbsergebnissen zum Hochhausprojekt Wien-Mitte, war Bandarin zufrieden: "Die Vorgaben des Welterbekomitees sind vollkommen respektiert worden". Es sei die richtige Lösung gefunden worden, zumal sich die Kritik der UNESCO immer nur auf die Höhe der geplanten Bauten, nicht auf die tatsächliche Umgestaltung des Arreals bezogen hätte.
"Lebender Organismus"
"Eine Stadt ist ein lebender Organismus", so der Komitee-Vorsitzende, es sei dumm, zu glauben, man könne einen Zustand konservieren. Die Traufhöhe des wegen seiner Wirkung auf die Stadtsilhouette umstrittenen Projektes ist zu Beginn dieses Monates in einem neuen Wettbewerb von ursprünglich 97 auf 60 Meter reduziert worden.