Das Forschungsnetzwerk PID-ARI.net hat sich zum Ziel gesetzt, diese Wissenslücke zu schließen. Der Name steht für "Pediatric Infectious Diseases Network on Acute Respiratory Tract Infections" (Netzwerk über akute Infektionen der unteren Atemwege bei Kindern). Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss aus Universitätsklinken, Krankenhäusern, Arztpraxen und dem öffentlichen Gesundheitsdienst. An drei Standorten in Deutschland, in Kiel, Mainz und Freiburg, wird innerhalb eines begrenzten Gebietes fortlaufend untersucht, an welchen Erregern Kinder unter 16 Jahren erkranken. Weil sehr viele Viren und Bakterien die Atemwege infizieren, hat PID-ARI.net außerdem einen weltweit einmaligen Test entwickelt. Inzwischen können 19 Erreger gleichzeitig und direkt nachgewiesen werden.
Zunehmende Resistenzen gegen Antibiotika
"Ein Großteil von Atemwegsinfektionen wird durch Viren verursacht. Gegen sie helfen keine Antibiotika. Weil aber anhand des Krankheitsbildes gewöhnlich nicht zu erkennen ist, ob ein Virus oder ein Bakterium die Atemwege infiziert hat, werden dennoch häufig Antibiotika verschrieben, und Resistenzen nehmen zu", so Heinz-Josef Schmitt, Kinderarzt am Zentrum für Präventive Pädiatrie in Mainz und Sprecher des Netzwerkes.