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Foto: APA/EPA/AFP/Peter Parks
Frankfurt am Main - Bei einem Test der deutschen Zeitschrift Ökotest sind hormonaktive Substanzen in Babyflaschen nachgewiesen worden. Die in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift veröffentlichte Studie zeigt, dass bedenkliche Mengen an Bisphenol A in Flaschen aus Plastik in die Babynahrung austreten können. Bisphenol A wirkt im menschlichen Körper ähnlich wie das Hormon Östrogen. Bei Säuglingen kann es zu Unfruchtbarkeit, Fehlbildungen und verfrühter sexueller Reife führen.

Plastikflaschen bestehen aus Polycarbonat, das sich beim Erhitzen spalten kann. Dadurch bildet sich Bisphenol A immer wieder aufs neue. Das heißt bei längerem Gebrauch wird die Substanz nicht ausgewaschen, sondern kann im Gegensatz sogar noch mehr werden. Als ungenügend hat sich im Test auch die Zubereitung in der Mikrowelle herausgestellt. Als mangelhaft bewertet werden auch weitere Zubereitungsarten. Wird die Babyflasche direkt nach dem Auskochen mit einem warmen Getränk befüllt, so lösen sich geringe Mengen von Bisphenol A. Die Gefahr besteht ebenso bei einer zerkratzten Flasche. Und wird das Wasser nach der Sterilisation in der Mikrowelle erhitzt, lösen sich noch wesentlich mehr Mengen des Hormongiftes.

Nach Meinung des Chemikers Jürgen Rochlitz haben Bisphenol A und andere hormonaktive Substanzen in der Prodution des täglichen Bedarfs nichts verloren. Die Substanz befindet sich aber nicht nur in Babyflaschen, sondern auch in der Innenbeschichtung von Konservendosen, in Lebensmittel-Verpackungen und Plastik-Milchflaschen. (pte)